Claudio Monteverdi (1567-1643):

Il combattimento di Tancredi e Clorinda

Allgemeine Angaben zum Ballett

Entstehungszeit: 1624
Uraufführung: Karneval 1624 in Venedig (im Hause des Grafen Girtalomo Mocenigo zu San Stae)
Besetzung: Soli (ST), Sprecher (T), 4 Violinen und Basso continuo
Bemerkung: Zur Musik Monteverdis wird getanzt, gesungen und berichtet. Der Dichter selbst ist in den Handlungsablauf eingeschaltet. Den Besuchern im Hause des Grafen hat die Aufführung so sehr gefallen, dass einige – so berichtet die Chronik – geweint haben.
Opus: SV 153

Zum Ballett

Art: Madrigale in forma reppresentativa
Libretto: nach dem 12. Gesang der Dichtung „Das befreite Jerusalem“ von Torquato Tasso
Sprache: italienisch

Personen der Handlung

Tancredi: ein prominenter Kreuzfahrer (Sopran)
Clorinda: Streiterin aus dem feindlichen Lager (Sopran)
Torquato Tasso: kommentierender Erzähler (Tenor)

Handlung

Immer wieder kommt es zu Liebesbeziehungen zwischen prominenten Kreuzfahrern und schönen Frauen aus dem Morgenland. Allerdings sind diese immer problembehaftet und vom Schicksal mit Unheil bedacht. Die Verlockung ist aber größer als die christliche Tugend. Was dem Rinaldo seine Armida ist dem Tancredi seine Clorinda. Die Erstgenannte kann zaubern und die andere gibt sich kämpferisch und trägt Federbusch und Brustpanzer.

Wenn das Visier heruntergeklappt ist, kann Tancredi nicht wissen, dass es die Geliebte ist, die er zum Zweikampf vor den Toren Jerusalems herausgefordert hat. Maskuline Stärke siegt über weiblichen Vorwitz. Von der Waffe getroffen liegt Clorinda tödlich verwundet am Boden. Als Tancredi das Visier hochklappt und den Helm abhebt, kommen die rotblonden Haare der Geliebten zum Vorschein und fließen in den Wüstensand. Worte der Liebe und Vergebung entströmen ihren Lippen. Ihr letztes Begehren ist die Heilige Taufe. Eine Quelle ist in der Nähe, so dass Tancredi seinen Helm mit Taufwasser füllen kann, um den letzten Wunsch der aus dem Lebenden Scheidenden zu erfüllen.


Letzte Änderung am 9.10.2007
Beitrag von Engelbert Hellen