Emilio de Diego (geb. 1943):

Bodas de sangre

deutsch Bluthochzeit / englisch Blood Wedding / französisch Noces de sang

Allgemeine Angaben zum Ballett

Entstehungszeit: 1974
Uraufführung: 1974 in Madrid durch die Compania de Baile Español de Antonio Gades
Choreographie: Antonio Gades
Leonardo: Antonio Gades
Die Verlobte: Christina Hoyos
Der Verlobte: Juan Antonio
Die Mutter: Pilar Cardenas
Die Frau: Carmen Villena
Bemerkung: Die spanische Tanzszene erschöpft sich im Prinzip in der Folklore. Weltruhm haben nur die beiden Dauerbrenner „Dreispitz“ und „Liebestrank“ von Manuel da Falla erreicht. Weicht man auf den südamerikanischen Kontinent aus, wird die Situation erfreulicher.

Emilio de Diego greift nun nach einem Drama des berühmten Dichters der Neuzeit Federico Garcia Lorca und formt aus der archaischen Handlung ein Ballett über Liebe und Eifersucht. Es ist der ewige Kampf zwischen Sitte und Sinnlichkeit, der die Gesellschaft der iberischen Halbinsel und der übrigen Mittelmeerländer von je her erschüttert. Der Mond darf beleuchten, wenn die Streithähne aufeinanderprallen.

Mit den Darstellern der Uraufführung wurde das Tanzdrama 1981 auch verfilmt.

Zum Ballett

Art: Ballett in sechs Szenen
Libretto: nach dem Drama von Federico Garcia Lorca
Ort: Spanien
Zeit: 19. Jahrhundert

Handlung

ERSTE SZENE

Böse Vorahnungen befallen die Mutter am Morgen der Hochzeit. Sie assistiert ihrem Sohn, sich für die Hochzeit anzukleiden und bemerkt, dass er ein Messer dabei hat. Er versucht, sie zu beruhigen, als galoppierende Pferdehufe näherkommen.

ZWEITE SZENE

Als Gäste geladen sind Leonardo und seine Frau. Beide zögern, einzutreten. Sie hält in den Armen ihr Kind. Die Misslaunige macht ihm eine Szene. Es entwickelt sich der Tanz der Eifersucht. Beide entfernen sich.

DRITTE SZENE

In einer Vision sieht Leonardo die Braut im Hochzeitskleid und tanzt mit ihr einen Liebestanz. Die Braut geht in ihren Gefühlen mit ihm konform und lässt ihnen freien Lauf. Die Sinnlichkeit wird tänzerisch und mimisch zum Ausdruck gebracht.

VIERTE SZENE

Das Fest hat begonnen, und Leonardo tanzt mit der Braut. Von Eifersucht überwältigt, trennt die Frau die beiden. Am späten Abend verkündet die Frau, dass Leonardo zu Pferde mit der Braut geflohen ist. Die Mutter fordert ihren Sohn auf, seine Ehre mit dem Messer zu rächen.

FÜNFRE SZENE

Leonardo befindet sich mit der Braut auf der Flucht. Der Mond beleuchtet die nächtliche Szene. Sie werden von den Hochzeitsgästen verfolgt.

SECHSTE SZENE

Es kommt zum Duell, und beide töten sich gegenseitig mit der Stichwaffe. Die Braut hat zugeschaut und vereint die beiden Streithähne in ihrer zärtlichen Umarmung.


Letzte Änderung am 4.2.2007
Beitrag von Engelbert Hellen